Weihnachtskrippen aus Tirol
Zu den frühesten Krippenformen zählen bekleidete Figuren mit geschnitzten oder aus Wachs gegossenen Köpfen und Gliedmaßen. Sie wurden von verschiedenen Handwerkern in Gemeinschaftsarbeit erzeugt und in Kirchen und Klöstern aufgestellt.
Neben den wenigen Zentimeter großen geschnitzten Figuren der Familie Probst bildeten die aus Ton geformten "Loammandln" aus Nassereith eine Besonderheit in Tirol.
Um 1800 wandten sich Bildhauer wie Johann Giner d. Ältere dem Schnitzen von Krippenfiguren zu und sorgten für einer Blütezeit der Krippe. Später führten preiswerte Bögen mit gedruckten Figuren zum Ausschneiden zu einer Verbreitung der Krippe in breiten Bevölkerungsschichten.
Um 1900 entwickelten sich im Krippenbau zwei gegensätzliche Strömungen: Die "Tiroler Krippe", die das Weihnachtsgeschehen in die heimische Landschaft versetzt, und die "Orientalische Krippe", die den in der Bibel beschriebenen Schauplatz als Ort des Geschehens wählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionierte Ludwig Penz das Krippenwesen, indem er das Weihnachtsgeschehen erstmals in eine moderne Formensprache übersetzte und somit der von bildenden KünstlerInnen geschaffenen Krippe den Weg bereitete.
Weibliche Figuren kommen in Krippen aus allen Jahrhunderten und in den unterschiedlichsten Rollen vor.
Die Ausstellung zeigt unter anderem Krippen von Johann Giner, Romed Speckbacher, Georg und Felix Haller, Josef Bachlechner und Ludwig Penz.