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Inhalt:

Virtueller Adventkalender 2020

Türchen 24

"Ich verkünde euch eine große Freude... Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr!" >>>Jesuskind auf Prozessionsstange, um 1750, Holz, gefasst, vergoldet. Diözesanmuseum Graz<<< Diese Freude ist für Christinnen und Christen zu Weihnachten in der Menschwerdung Gottes spürbar. In Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt und ihnen das Heil geschenkt. Bereit den Gläubigen präsentiert zu werden steht dieses Jesuskind auf einem vergoldeten Podest an der Spitze dieser Prozessionsstange. Es trägt ein weißes Lendentuch. Sein Haupt mit den schönen Echthaarlocken wird von einer Mitrenkrone bekrönt. Seine rechte Hand hat es zum Segen erhoben, , sein Blick ist emporgerichtet. Mit seiner gestreckten Körperhaltung weist es uns an, nach oben, gen Himmel zu blicken. Gottes Sohn tritt uns hier, wie im Barock üblich, als kleiner Kind-König mit Krone entgegen. Er ist ein liebevoller, fürsorglicher, ohne Waffen regierender Herrscher. So wie Menschen allein oder in Prozessionen auf dem Weg sind, befinden wir uns im Advent beinahe schon am Ende des Weges zum Fest der Geburt Jesu… Das Team des Diözesanmuseum Graz wünscht Ihnen eine gesegnete und erfüllte Heilige Nacht!

Türchen 23

Tierischer Zeuge der Geburt Jesu >>>Esel, Krippenfigur, um 1929, Hans Mauracher; Holz, gefasst; Herkunft: Graz-Leechkirche, Diözesanmuseum Graz<<< Dass gerade Jesus, der Sohn Gottes, nicht in einem herrschaftlichen Palast, sondern in einem ärmlichen Stall auf die Welt kommt, gehört zu den wunderlichsten Aspekten der biblischen Weihnachtsgeschichte. Schon seit Jahrhunderten gehören Ochs und Esel zum festen Inventar der Weihnachtskrippe, obwohl sie in den Evangelien überhaupt nicht genannt werden. Mit leicht geneigtem Kopf und angespannt aufgestellten Ohren scheint der hellgraue Esel der Geburt des Heilands in der Krippe zu lauschen. Er ist eine von 44 Figuren einer Weihnachtskrippe von Hans Mauracher. Der aus dem Zillertal stammende Künstler zählte 1923 zu den Gründungsmitgliedern der Grazer Sezession, er lebte und arbeitete bis zu seinem Tod 1957 in Graz. Religiosität, Heimatverbundenheit und Naturnähe prägen seine Arbeiten und sind auch in den Krippenfiguren sichtbar.

Türchen 22

Sichtbar gemachtes Gebetsanliegen >>>Votivgabe Rind, Eisen, 1750-1850; Herkunft: Wartberg; Diözesanmuseum Graz<<< Das aus Vierkanteisen geschmiedete Rind beeindruckt durch seine übermäßig großen, geschwungenen Hörner. Das Rind zeigt sich mit schmalem Körper, geradem Rücken und angeschmiedeten Beinen. Das kleine Tier ist ein Votiv, wie sie aus Wachs, Holz, Ton, Eisen oder Silber gefertigt wurden. Solche Dank- oder Bittzeichen wurden vor allem an bestimmten Wallfahrtsterminen in Wallfahrtskirchen gebracht. Mit dem Eisenrind wird die Bitte eines Bauern um den Schutz seines Viehs vor Krankheit und Unfall sichtbar vor Gott oder einen Viehpatron hingetragen. Zugleich ist es auch Dankzeichen für die erwiesene Hilfe in der Vergangenheit.

Türchen 21

Inhalt und Verpackung >>>Weihnachtskrippe, Sylvia Hanacik 2017, Ex-aequo-Gewinner Krippenwettbewerb "Moderne Weihnachtskrippe" der Steirischen Initiative Kunsthandwerk (STIKH), Diözesanmuseum Graz.<<< Eine Weihnachtskrippe aus gebrauchten Verpackungsmaterialien? Maria erscheint als umgedrehter Joghurtbecher, eine Anspielung auf die stillende Mutter? Josef ist eine etwas zerknitterten Bierdose mit einem Pinsel als Hirtenstab. Die Futterkrippe ist eine halb geöffnete Fischdose, in die das Jesuskind - ein Walnusskopf auf einer Teebeutelverpackung - gebettet ist. Zufall? Der Fisch ist eines der ältesten Symbole für Jesus Christus. Eine zerbeulte Red Bull-Getränkedose bildet den Ochsen, ein Muli-Alkoholfläschchen den Esel. Lauter gebrauchtes Material, das unter anderen Umständen, hoffentlich gut sortiert, in den Müllaufbereitungsanlagen unseres Landes gelandet wäre. Darf so eine Krippe aussehen? Sichtbar wird die Ambivalenz von Konsum- und Wegwerfgesellschaft und der Geburt Jesu. Bleibt nicht das Wesentliche oft unter der Verpackung verborgen? Hier unter dem "Müll". An Weihnachten oft unter dem, was wir glauben zu brauchen/zu müssen/zu sollen und dass uns doch nicht die erhoffte “Erlösung” bringt...

Türchen 20

Das Beste gerade gut genug... >>>Kelch, um 1500, Silber, vergoldet, Email, Schmucksteine, Herkunft: Schönberg bei Knittelfeld, Pfarrkirche. Diözesanmuseum Graz<<< Unter den erhaltenen gotischen Goldschmiedearbeiten der Steiermark ist dieses Stück ein Meisterwerk. Der vermutlich steirische Goldschmied ist unbekannt, der dargestellte Stifter, vermutlich ein Chorherr, dürfte in Seckau zu suchen sein. Auf dem achtpassförmigen Fuß sind Relieffigürchen aufgesetzt: Schmerzensmann, Johannes der Täufer, Sebastian, Christophorus, Elisabeth, Margareta und der kniende Stifter vor Maria mit Kind. Die Cuppa wird von einem Korb aus Kreisen und Blüten in ungarischem Drahtemail umfasst. Bestes Material - Silber, Feuervergoldung und Email - sowie höchste Kunstfertigkeit sind in diesem Gefäß vereint, in dem die Wandlung vom Wein zum Blut Christi gefeiert wird. Für diese reale Anwesenheit Gottes ist das Beste, was Menschen aufbieten können, gerade gut genug. So führt Ehrfurcht zu Kunstfertigkeit und weiter zum Staunen, und das bis heute.

Türchen 19

Ein Zweifler mit berühmtem Vorbild >>>Ungläubiger Thomas,bedeutendes Werk 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, Herkunft: Bischöfliches Mensalgut Schloss Seggau, Diözesanmuseum Graz<<< Vier Männern stehen dicht gedrängt im Bildvordergrund. Ihre hellen Gestalten stehen in Kontrast zum dunklen Hintergrund, der unwesentliche Details zu schlucken scheint und den Blick auf das Geschehen im Vordergrund lenkt. Links steht, in weißes Tuch gehüllt, der auferstandene Christus. Vor ihm bückt sich Thomas und steckt - von Christus ermutigt - seinen Finger in die Seitenwunde. Der Zweifel steht ihm dabei ins Gesicht geschrieben. Über die Glaubenszweifel des Thomas berichtet das Johannesevangelium, von einer Wundberührung ist dort nicht zu lesen. In der eindringlichen Umsetzung unseres Bildes fordert der ungläubige Jünger jedoch einen greifbaren Beweis der Auferstehung. Unser Thomas-Zweifel ist eine zeitgenössische Kopie eines Bildes gleichen Inhalts, das von einem bedeutenden Römischen Barockmaler stammt: Michelangelo Merisi da Caravaggio, genannt Caravaggio. In unverwechselbarem Chiaroscuro – der Hell-Dunkel-Malerei zur dramatischen Gestaltung der Szenen – setzt er das "Selig, die nicht sehen und doch glauben" so provokant, herausfordernd ins Bild, dass zahlreiche Bildkopien in ganz Europa zu finden sind, wie diese für das Bischofsschloss Seggau. Bis 1969 war der Tag der Wintersonnenwende am 21.12. auch Gedenktag des hl. Thomas, quasi als Hoffnungszeichen: Das Licht nimmt zu, das Leben wird siegen. Im Volk geblieben ist der Tag als Lostag und erste Rauhnacht...

 

 

Türchen 18

Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. (Mk 1,15) >>>Anbetung des hl. Markus, um 1560, Polidoro da Lanciano, Venedig; Öl auf Leinwand, Leihgabe aus Privatbesitz. Diözesanmuseum Graz.<<< Polidoro da Lanciano wurde 1515 in Lanciano geboren und lebte bis zu seinem Tod 1565 in Venedig. Bekannt wurde der Künstler für seine Darstellungen der „Heiligen Unterhaltung“, der „Sacra Conversazione“. Dieses Thema wird in seiner Malerei zum bestimmenden Hauptmotiv. Obwohl Polidoro kein unmittelbarer Schüler von Tizian war, zeigen seine Werke starke Einflüsse dieses berühmten Malers. Unsere Darstellung entspricht dem Bildtypus der Sacra Conversazione in seiner schlichtesten Form. Maria sitzt auf dem Boden, hält das Jesuskind im Schoß. Der hl. Markus kniet in demutsvoller Haltung vor dem Gottessohn. Identifizierbar als Markus ist der Stadtpatron von Venedig durch sein Attribut, den Löwen. Den Hintergrund gestaltet Polidoro als atmosphärische Landschaft. Mensch und Natur, Himmel und Erde sind durch dieselbe kontemplative Stimmung einander verbunden.

Türchen 17

Kehrt um und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,15) >>>Illusions of Eden, 2000, Manfred Erjautz, Collage auf Dreisternpapier, Herkunft: Sammlung Hermann Glettler. Diözesanmuseum Graz<<< Der in Graz geborene Künstler Manfred Erjautz ist in den Sammlungen der Diözese mit vielen Werken vertreten. Prominent erforscht er in seiner Brunnenskulptur im Hof des Priesterseminars die "Dauer der Zeit". In einem anderen Werk blickt er in die "Leere der eigenen Existenz". Er schafft evolutionäre Standbilder - einem zeitgenössischen Totentanz gleich; geht mit Darstellungen des Kreuzes eine lebensnahe Verbindung zwischen Gott und Mensch ein. In unserer heute vorgestellten Arbeit collagiert der Künstler die "Illusions of Eden". In der Auseinandersetzung mit dem Garten Eden reiht Erjautz sich in eine lange Reihe von Künstlern und Künstlerinnen ein. Steirische Beispiele reichen von Paradiesespflanzen im Kreuzgang von Neuberg bis zum Sehnsuchtsbild Josef Finks, für den das himmlische Jerusalem eine Hafenstadt am Ufer der Ewigkeit ist. In Herbert Boeckls "Apokalypse" in Seckau lächelt uns der siegreiche Christus entgegen. Er lächelt, wie viele Jesukinder in Weihnachtskrippen. Ein wärmendes, einladendes Lächeln, das zuruft: Glaubt an das Evangelium! Manfred Erjautz definiert mit seinem Bild eine Projektionsfläche für die zutiefst menschliche Frage: Welches Sehnsuchtsbild glauben wir in der Ewigkeit zu sehen?

 

 

Türchen 16

Filigrane Könnerschaft >>>Hirte, 3. Viertel 18. Jahrhundert, Holz, gefasst, Herkunft: Graz-Hl. Johannes Bosco. Diözesanmuseum Graz<<< Detailreich, feingliedrig und nur 23 cm groß hat der uns leider unbekannte Künstler diesen Hirten aus einem Stück Lindenholz geschnitzt und damit seine Könnerschaft unter Beweis gestellt. Er ist Teil einer der ältesten Kastenkrippen in Graz, die in barocker Manier vor etwas mehr als 250 Jahren gefertigt wurde. Staunende Überraschung vermittelt der Hirte durch seine Schrittstellung und den Griff in den Bart: „Dieses armselige Kind ist der Heiland der Welt?“ Mit kurzem Gewand, in den Gürtel gestecktem Mantel mit Mozetta und breitkrempigem Hut, der an einer Fangschnur am Rücken hängt, ist der Hirte zur Krippe geeilt. Beachtenswert sind seine niedrigen, modisch zu nennenden Schuhe mit Absatz, die ein wenig im Kontrast zu seiner Bart- und Haartracht stehen. Der Stab mit Krümme, von dem sich Bischofsstäbe herleiten, dient ihm als Werkzeug und Standeszeichen. Nach dem Evangelisten Lukas (15,15-20) kommen die Hirten als erste zum Kind in den Stall von Bethlehem. Hirten verkörpern in Israel das einfache Volk. Sie sind Symbol, dass Jesus Christus als Gottessohn für alle Menschen in die Welt kommt und nicht für eine spezielle Gruppe. Hirten sind auch Gehende, die das Unterwegssein gewohnt sind. Der Hirte ist Stellvertreter für eine Christin/einen Christen. Er zeigt, dass Christsein Unterwegssein bedeutet auf der Suche nach Gott, der in einem Kind, im Nächsten, in einem Geschöpf, in der Natur oder in dieser zauberhaft filigran geschnitzten Hirtenfigur ein Stück sichtbar werden kann.

 

Türchen 15

Qualitätsbewusstsein >>>Befreiung Petri aus dem Kerker, um 1750, Philipp Jakob Straub; Nussholz, teilweise vergoldet; Herkunft: Graz-Stadtkirche Hl. Blut, Diözesanmuseum Graz<<< In der Barockzeit wurde die gotische Stadtpfarrkirche mit qualitätsvoller Einrichtung ausgestattet. Das Chorgestühl zierten unter anderem Relieftafeln des Hofkammerbildhauers Philipp Jakob Straub. In diesem Relief schildert der Künstler eine Szene aus der Apostelgeschichte (Apg 12,6-7). Das von Rocaillen gerahmte Holzrelief spielt mit dezenter Zweifarbigkeit: Öl- und Blattvergoldung stehen im Kontrast zur holzsichtig braunen Farbigkeit der Schnitzerei. In der Mitte ist Petrus auf dem Kerkerboden sitzend dargestellt. Er ist von seinen Ketten befreit und zieht sich ein Beinkleid über den rechten Fuß. Gleichzeitig öffnet der hinter ihm stehende Engel die halbrunde Kerkertüre. Seitlich sind zwei schlafende Gefängniswärter dargestellt - der linke mit Hellebarde, halb stehend auf eine Geißelsäule gestützt, der rechte mit Keule über einem gemauerten Sockel lehnend. Sechs dieser Tafeln waren am Chorgestühl angebracht und schilderten Szenen aus dem Leben der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Sie zählen zum Hauptwerk Philipp Jakob Straubs in der Steiermark. 1875 bis 1883 musste die barocke Ausstattung einer (neo-)gotischen Einrichtung nach dem Gesamtkonzept von August Ortwein weichen. Weil man sich jedoch der Qualität der Reliefs bewusst war, wurden diese nicht zerstört und gelangten Großteils in das Diözesanmuseum Graz.

 

 

Türchen 14

 

Die Frau mit der Sonne >>>1987, Erwin Huber, Bronzeguß, Herkunft: Graz-Augustinum. Diözesanmuseum Graz Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Off 12,1 Der Offenbarungstext von Johannes ist ein prophetischer Text von großer sprachlicher Kraft und Schönheit. Der steirische Künstler Erwin Huber visualisiert dies in Form einer runden Reliefplatte. Zentral dominiert die Darstellung der auf der Mondsichel stehenden Frauengestalt. Die Schwangere hält beide Hände auf ihren Laib. Der Oberkörper und die Arme bilden dabei ein Dreieck - Hinweis auf die Anwesenheit Gottes. Ihre weiten, abstrahierten Gewänder gehen in den strahlenkranzartigen Hintergrund über. Erwin Huber ist ein bedeutender Vertreter der klassischen steirischen Moderne. Vielfältig sind christlich-sakrale Themen seines umfangreichen bildhauerischen Repertoires. Mit Skulpturen, Reliefs und Kirchentoren trug er zur zeitgenössischen Ausstattung vieler Kirchen in der Steiermark bei.

Türchen 13

Freude und Zuversicht! >>>Kasel, 19. Jahrhundert, Seidenbrokat, Herkunft: Pfarre Ilz. Diözesanmuseum Graz<<< Gaudete! Freut euch! Das ist die Bezeichnung des heutigen 3. Adventsonntags. Beginnt doch mit ihm die zweite Hälfte des Advent. Die liturgische Farbe Rosa verleiht der Freude auf das nahende Weihnachtsfest Ausdruck und hellt die im Advent übliche Farbe Violett auf. Vermutlich fand eine Angleichung an den vierten Sonntag der vorösterlichen Fastenzeit statt, an dem diese Farbe schon länger verwendet wurde. Aber nicht nur in der Liturgie der Kirche wird diese Freude durch ein roafarbenes Messkleid des Priesters sichtbar. Auch auf vielen Adventkränzen mischt sich ab und zu eine rosa Kerze unter weiße oder violette, die wir dann als Zeichen der Vorfreude entzünden. Eine Gaudete-Kasel findet sich auch in unserer Sammlung. Ihr gestickte Stab in der Mitte ist eine jüngere Zutat. Die älteren Seitenteile sind in einem hellen Rosaton gehalten. Der feine Seidenrips ist durchschossen von Silberfäden, die sich mit roten und weißen Fäden zu einem floralen, japanisierenden Muster aus Zweigen und Blumen verbinden. Die zarten Blüten an den Ästen erinnern an Zierkirschen, deren leuchtendes Rosa jeden Frühling für wenige Wochen ganz Japan überzieht. So ist die Kasel in mehrfacher Weise "exotisch", was Webstoff, Motivik und Farbe angeht.

Türchen 12

Unbekannte Schönheiten aus der Gotik. >>>Heiligenbüsten, um 1440/50, Holz, gefasst, teilweise vergoldet, Herkunft: Oberwölz, Spitalskirche. Diözesanmuseum Graz<<< Diese beiden gotischen Büsten sind Raritäten des mittelalterlichen Kunstschaffens in der Steiermark. Und sie geben uns bis heute Rätsel auf. Darüber, wer hier dargestellt ist, kann nur gemutmaßt werden. Die Figuren besitzen keine Erkennungszeichen, Attribute fehlt. Möglicherweise handelt es sich um die Heiligen Barbara und Katharina, zwei der drei sogenannten „Heiligen Madln“, die uns hierzulande oft in den Kirchen begegnen. Vielleicht handelt es sich aber bei einer auch um die Heilige Lucia, deren Gedenktag die katholische Kirche morgen begeht. Obwohl, zieht man die Seltenheit der Luciendarstellungen in Betracht, ist dies eher unwahrscheinlich. Gefertigt wurden die Büsten aus Lindenholz, das sich aufgrund seiner Weichheit sehr gut für Schnitzarbeiten eignet. Anschließend wurden sie mit einer Fassung, die sich bemerkenswerter Weise bis heute erhalten hat, belegt. Beachtenswert sind, neben der wunderbaren Gestaltung der Umhänge mit dem imitierten Goldbrokat, die turbanartigen Kronen mit den großen vergoldeten Zacken in Blattform. Ein weiteres, wohl ebenso unlösbares Rätsel ist, welchem vermutlich steirischem Meister wir diese zauberhaften Damenbildnisse verdanken...

Türchen 11

Weiß, wie Marmor, zur Ehre Gottes >>>Ignatius von Loyola, um 1735, Philipp Jakob Straub, Holz, Polimentweißfassung. Herkunft: Graz-Bürgerspitalskirche. Diözesanmuseum Graz<<< Die Fernsicht suggeriert weißen Marmor – die vollrunde Statue zeigt jedoch eine Polierweißfassung und ist aus Lindenholz geschnitzt. Im Barock ist diese Fassungstechnik üblich, die den Eindruck von Marmor vermitteln soll. Dargestellt ist Ignatius von Loyola, Heiliger und wichtigster Mitbegründer der Gesellschaft Jesu, oder kurz der Jesuiten. Der Künstler zeigt ihn als jungen, bärtigen Mann mit lockigem Haar. Die mit Spitzen besetzte Alba, Kasel, Stola und Manipel weisen ihn als Priester aus. Das aufgeschlagene Buch verweist auf die von ihm verfassten „Geistlichen Übungen“. Ignatius´ Wahlspruch – omnia ad maiorem Dei gloriam, alles zur größeren Ehre Gottes – folgen bis zu seinem Tod 1556 mehr als 1000 Mitglieder der Gesellschaft. Die Statue des häufig in der Steiermark dargestellten Heiligen war Teil eines abgetragenen Seitenaltars in der Bürgerspitalskirche in Graz. Ihr Gegenstück ist ein weiterer Jesuit, Aloysius von Gonzaga. Als Schöpfer der Figuren gilt Philipp Jakob Straub, ein begnadetes Schnitzer aus Schwaben. Nach der Ausbildung an der Kunstakademie in Wien ließ er sich 1733 in Graz nieder, heiratet die Witwe von Johann Jacob Schoy und übernahm dessen Werkstatt. Sein Talent machte ihn zum begehrten Künstler und zu einem der bedeutendsten Bildhauer des Hochbarock in Österreich.

 

Türchen 10

In Zeiten wie diesen… >>> "Ich back mir meine Brötchen selber", 2010, Wolfgang Becksteiner; Gussmasse 441/999. Schenkung des Künstlers. Diözesanmuseum Graz <<< Der Transformations- und Objektkünstler Wolfgang Becksteiner verwendet in vielen seiner Arbeiten gezielt Baustoffe, welche ihren brutalistisch wirkenden Charakter bewahren. Durch die Verwendung von Beton wertet er Objekte um und transformiert sie so zu Semiophoren, zu muselane Zeichenträgern. In Zeiten wie diesen, in Zeiten einer Krise, wird für viele Menschen vieles und für manche Menschen alles härter. Die Semmel aus Beton steht als beredtes Bildwerk dafür, dass in Krisenzeiten alles härter wird. 999 aus Gussmasse umgeformte Semmeln zeugen davon. In Zeiten einer Krise, die erschöpft und schwer fällt, die uns hart treffen mag und ungerecht erscheint, begehen Christen die Zeit einer frohen Erwartung. Ein Paradoxon? Mitnichten, nein. Weihnachten ist die Wende der Zeit, in der Gott Mensch geworden ist. Adventliche Zeit ist nie schwer, sondern sie ermutigt; Mach dich mit IHM auf den Weg. Die schwangere Maria war auch für Josef hartes Brot. Er selbst beschließt, sie nicht im Stich zu lassen. Er stellt sich der Herausforderung über den Stall von Betlehem hinaus und wird zum "Nährvater" und quasi "Brötchengeber" des Gotteskindes und seiner Mutter: Ich backe meine Brötchen selber!

Türchen 9

Reliquiar, 2. Viertel 18. Jahrhundert, Kupfer vergoldet und versilbert, Schmucksteine, Reliquien, Herkunft: Köflach, Dechant Münichhofen?. Diözesanmuseum Graz. "Das was übrig belibt..." Der Name Reliquie leitet sich vom lateinischen Wort "reliquiae" ab und bedeutet so viel wie "Überbelibsel". Reliquien sind im kirchlichen Zusammenhang die Überreste der Körper von Märtyrern, Heiligen und Seligen. Ebenso Gegenstände, welche für die jeweilige Person im Leben von Bedeutung waren oder benutzt wurden können Reliequien sein. Auch Gegenstände die mit dem toten Leib berührt wurden können Reliquien sein. Es gibt somit drei Einteilungen: Primäre-, Sekundäre-, und Teriträre Reliquien. Ein zentrales Thema der Reliquienverehrung ist die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Sterblichkeit. Die Toten sind nicht einfach nur tod. Sie sind zwar unseren Augen entzogen, wirken jedoch weiter. Die Überreste wurden, wie auch hier zu sehen, mit kostbaren Mareialien in Klosterarbeit verziehrt und liebevoll in das Reliquiar eingearbeitet. Auf zarte Pergamentstreifen wurde der Name der heiligen Person geschrieben, die sog. Authentic.

 

Türchen 8

Eines der häufigsten Bildthemen von der Romanik bis zur ausgehenden Gotik ist die Gruppe der Anna Selbdritt. Hier sind die drei Generationen miteinander verbunden: Mutter Anna, ihre Tochter Maria und das Jesuskind. Der Name leitet sich von einem altmodischen Ausdruck ab und bedeutet, dass Anna selbst und die Gruppe zu dritt dargestellt ist. Die Frucht welche das Jesukind trägt stellt einen Bezug zu Maria her, der Granatapfel mit seinen unzähligen leuchtenden Kernen soll die vielen Tugenden der Maria verdeutlichen. Oft wird "Maria Empfängnis" mit der "Geburt Marias" verwechselt. Diese feiern wir aber am 8.9.

 

Türchen 7

Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet zu dir empor… >>> Weihrauchfass, um 1903, Meistermarke W.H., Wien, Metall, versilbert; Herkunft: Benediktinerinnenabtei St. Gabriel. Diözesanmuseum Graz<<< Nach dem Bericht des Evangelisten Matthäus gehört neben Gold und Myrrhe auch Weihrauch zu den kostbaren Gaben, mit denen die sternkundigen „Weisen aus dem Morgenland“ dem neugeborenen Christus huldigen. Viele Religionen und Kulturen schreiben dem duftenden Räucherwerk, das aus dem Harz des Boswelliabaumes gewonnen wird, heilende und reinigende Wirkung zu. Die Bibel sieht in ihm vor allem einen Ausdruck des zum Himmel steigenden Gebetes. Das Weihrauchfass, lat. incensorium, ist ein liturgisches Gerät zur Verbrennung der Weihrauchkörner und Verteilung des duftenden Rauches. An drei Trageketten, die durch einen Griff verbunden sind, hängt das schwenkbare Becken für die Kohle, auch Kohlefass genannt. Standfuß und Becken sind mit ziselierten Motiven versehen: Anker, Öllampe, PAX, Christusmonogramm sowie Alpha und Omega. Das lateinische Spruchband nennt jene Gebetsworte, die der Priester beim Beräuchern der Opfergaben Brot und Wein leise betet: INCESUM ISTUD A.TE BENEDICTUM ASTEN DEAT AD TE, DOMINE - "Dieser Weihrauch, den Du gesegnet hast, steige zu Dir empor, o Herr."

 

Türchen 6

Ein in Gold und Silber strahlendes „Diadem". >>>Mitra, Ende 18. Jahrhundert, Baumwollstoff und Seide, Silberstickerei, Pailletten und Nadelmalerei; Herkunft: Pfarre Bruck a. d. Mur. Diözesanmuseum Graz<<< Auch er, der Heilige Nikolaus, einer der bekanntesten Bischöfe aus dem Kanon der Heiligen trägt sie auf unzähligen Abbildungen – die Mitra. Ihr Name ist altgriechischen Ursprungs und heißt Kopfbinde, Diadem. Seit dem 11. Jahrhundert ist die Mitra Teil der bischöflichen Amtskleidung, den Pontifikalien. Sie wird von Papst, Kardinälen, Bischöfen, Erzbischöfen, Pröpsten und Äbten getragen. Ihr Vorläufer ist das phrygium, eine päpstliche Kopfbedeckung. Unsere Mitra ornata, eine verzierte Mitra, besticht durch ihre filigrane und kleinteilige Stickerei. Über goldgelben Grund zieht sich ein feines Muster aus zeittypischen, silbergestickten und mit Pailetten verzierten Ornamenten, die von zarten, in Nadelmalerei ausgeführten Blütenranken umgeben sind. Mit solch kostbarer Zierde sind heutige Mitren nicht mehr ausgestattet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil präsentieren sie sich in schlichter Gestalt.

Türchen 5

Gut und Böse: Polaritäten voll Verabscheuung und Anziehung. >>> Leonhard heilt einen Epileptiker, steirisch, um 1460, Öl auf Holz. Herkunft: Bad Aussee, Leonhardikirche. Diözesanmuseum Graz<<< In Österreich wird der 5. Dezember im Volksmund auch Krampustag genannt. Verschiedene Teufel treten am Vorabend zum 6. Dezember als Begleiter des hl. Nikolaus auf. Sie sind Sinnbilder für Böses, Versuchungen, Verlockungen und die schlechten Eigenschaften der Menschen. In Zaum gehalten werden sie vom Guten, wie dem Bischof Nikolaus. Krankheit ist ebenso negativ behaftet und wird oft mit Abscheu verbunden. Das Tafelbild zeigt den hl. Leonhard, der durch seinen Segen einen Kranken heilt. Der mittlere Mann ist „von allen guten Geistern verlassen“, also vom Bösen „besessen“, sodass zwei starke Männer in bändigen müssen. Ein schwarzes Teufelchen verlässt den Kopf des Kranken und zeigt die Heilung an, vermutlich von Epilepsie. Wie ein Theaterstück auf einer Bühne spielt die Szene in einer reduziert ausgestalteten Landschaft vor goldenem Hintergrund. Geradezu schwebend sind die Personen dargestellt und ganz der gotischen Malerei verhaftet. Bemerkt werden will auch die zeittypische Kleidermode: der grobe, wollene Habit des Leonhard, elegante Schnabelschuhe der Begleiter oder die Unterwäsche des Geheilten.

Türchen 4

Anzutreffen in nahezu jedem österreichischen Straßentunnel! >>>Hl. Barbara, um 1890, Desiderius Lenz, Beuroner Kunstschule, Kohlezeichnung auf Karton, Herkunft: Benediktinerinnenkloster St. Gabriel. Diözesanmuseum Graz<<< Der 4. Dezember wird auch heute von vielen Berufsgruppen, wie den Bergleuten, Metallverarbeitern oder Artilleristen, mit Gedenkfeiern ihrer Schutzpatronin gefeiert. Die strenge Darstellung der 304 in Nikodemia (heute Türkei) getöteten Märtyrerin ist der Karton einer buntfarbigen Wandmalerei für die Klosterkirche der Beuroner Benediktinerinnen in Prag. Sie entstand um 1890 im Stil der Beuroner Kunstschule. Diese von P. Desiderius Lenz im Kloster Beuron ins Leben gerufene Erneuerungsbewegung der christlichen Kunst zeichnet sich durch Rückgriffe auf antike und altägyptische Formelemente sowie eine auf Dauer gerichtete Darstellungsweise aus. Die hl. Barbara erscheint streng, frontal und antikisch, mit Turm und Märtyrerzweig als Attribute. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Schwestern gezwungen, ihr Kloster in Prag zu verlassen und siedelten in das Schloss Bertholdstein bei Fehring. Den langen Weg legten sie mit Ochsenwagen und Karren zurück. Mit dabei waren jene 106 Vorzeichnungen in 1:1 Größe für ihre Klosterkirche in Prag. Sie werden heute im Diözesanmuseum Graz verwahrt und erzählen ein Stück Kunst- und Klostergeschichte.

Türchen 3

Behütet einander in Vertrautheit, gegenseitiger Achtung und im Guten. >>>Erwählung Josefs zum Bräutigam Marias, um 1510, Werkstatt des Colijn de Coter, Flandern, Öl auf Holz. Leihgabe aus Privatbesitz. Diözesanmuseum Graz.<<< Der hl. Josef, Abkomme des Hauses David, wird von Gott auserwählt: Er soll der Ehemann Marias und der irdische Vater Jesu sein. In seiner Rolle als Behüter der Heiligen Familie gilt er als Vorbild für Gesellschaft und Kirche der Gegenwart. Die Szene im Tempel zeigt Josef als grauhaarigen und bärtigen Mann, mit seinem erblühten Stock als Zeichen seiner Erwählung in der rechten Hand. Es wirkt, als hielte er sich an der marmornen Säule fest, während einer der hinter ihm stehenden Mitbewerber an seinem langen roten Gewand zieht und ein anderer auf ihn zeigt. Diese wesentlich jüngeren Männer sind offenbar mit seiner Wahl nicht einverstanden. Das Bild ist Teil eines gotischen Flügelaltars aus Flandern. Seine lebhaften Farben, die realistische und individualisierte Darstellung der Personen und die Andeutung von Perspektive in der Darstellung des Innenraumes sind kennzeichnend für Werke der Altniederländischen Malerei dieser Zeit.

Türchen 2

Schön und liebevoll: Die Schöne Madonnen sind ein charakteristisches Andachtsbild des 14. und 15. Jahrhunderts. >>>Schöne Madonna, um 1420/30; Holz, gefasst, vergoldet, barocke Fassung; Herkunft: Perchau. Diözesanmuseum Graz<<< Der Meister der Perchauer Maria zeigt Maria als Mutter Gottes und Himmelskönigin mit Kind. Die geschnitzte Figur war ursprünglich mit rotem Kleid und blauem Mantel bekleidet; im Barock wurde das Gewand vergoldet. Charakteristisch für Schöne Madonnen ist ihr S-förmig geschwungener Körper, der sich aus der Art des Stehens mit Spiel- und Standbein ergibt. Die räumliche Schwingung wird durch das weich "umspielende" Gewand aufgegriffen und verstärkt. Verborgen in Mutter und Kind werden symbolisch auch die neue Eva und der neue Adam (Apfel) sowie Maria und die Kirche dargestellt. Mit der Schönheit der Figur bringt der Künstler den großen Anteil Marias am Erlösungswerk Jesu zum Ausdruck.

Türchen 1

"Fürchte Dich nicht!" Hell und kraftvoll tritt der geflügelte Engel als Lichtgestalt in Erscheinung. >>> Verkündigung an Maria, um 1785, Kremser Schmidt, Öl auf Leinwand, Herkunft: St. Oswald bei Zeiring. Diözesanmuseum Graz <<< Mit der Lilie als Zeichen der Reinheit in der rechten Hand, zeigt der Engel mit der linken Hand auf die Taube des Heiligen Geistes und weist auf das sich vollziehende Wunder hin: Maria wird die Mutter Gottes sein. Die gottesfürchtige und gebildete Frau mit aufgeschlagenem Buch an der Kniebank erkennt ihre Bestimmung und nimmt sie mit demütiger Handgeste an - Mir geschehe nach Deinem Wort. Der unbestimmte Raum und das Heraustreten der Figuren mit Licht- und Farbakzenten aus einem warmbraunen Generalton steigern die Dramatik. Beides sind typische Stilelemente für Johann Martin Schmidt, besser bekannt als Kremser Schmidt, der einer der bedeutendsten Barockmaler Österreichs ist.
Real im DMG:

 


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Diözese Graz-Seckau

Diözesanmuseum Graz
Bürgergasse 2, 8010 Graz
Telefon: +43 (316) 8041-890
E-Mail: dioezesanmuseum@graz-seckau.at

 

 

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